Von Zeit zu Zeit tauchen in der Automobilwelt einige Verrückte auf. Anfang der 70er Jahre erklärte der Amerikaner Gerald "Jerry" Wiegert: "Ich wollte Kampfpilot werden, aber meine Augen waren nicht gut genug. Also beschloss ich, ein Flugzeug zu bauen, aber für die Straße". Bestätigung, der Mann war verrückt.

Doch der Mann war ein zäher Brocken. Nach einer chaotischen Karriere wurde der Vector W8 TwinTurbo 1989 17 Jahre (!) nach den ersten Entwürfen und dem W2-Konzept auf den Markt gebracht.

Die 625 PS hielten die Porsche 930 Turbo, Ferrari F40 und andere Millionärsspielzeuge der damaligen Zeit in Schach, zumal das Fahrgestell, das auf den Prototypen der Langstreckenrennen basierte, eine gute Bodenhaftung aufwies, was für einen amerikanischen Wagen eine Meisterleistung war. Die Karosserie war nicht minder beeindruckend: Türen und Motorhaube bestanden zu einem großen Teil aus Aluminium, der Rest aus einer Mischung aus Kohlefaser, Kevlar und Glasfaser. Das Detail, das uns gefällt: Ein Potentiometer mit dem sinnigen Namen "BOOST" auf dem Armaturenbrett ermöglichte es, den Druck der Turbos direkt zu regulieren.

Nur wurde es nie verkauft, außer an einige arabische Prinzen und den Tennisspieler Andre Agassi (was seinen plötzlichen Haarausfall erklären könnte). Man muss dazu sagen, dass die endlose Entwicklung den Preis etwas in die Höhe getrieben hat. Ursprünglich waren 1972 10.000 $ vorgesehen, doch 1989 musste man tatsächlich 450.000 $ bezahlen, 50.000 $ mehr als für einen F40. Was soll ich sagen, es ist die Inflation, meine Dame.

Nachdem weniger als 20 Exemplare des W8 verkauft worden waren, versuchte Wiegert 1992 ein neues Projekt, den Avtech WX-3, auf den Markt zu bringen. Es war jedoch schwierig, einen W8 für 700.000 $ zu verkaufen, wenn gleichzeitig ein McLaren F1 auf den Markt kam, der noch besser war. Die Marke wurde später an eine indonesische Gruppe verkauft, die den M12 mit Lamborghini-V12-Motor herausbrachte, der jedoch auch keine Kunden fand.

Wiegerts Geschichte könnte man so zusammenfassen: Der Unterschied zwischen einem Verrückten und einem Visionär ist, dass letzterer Erfolg hatte.

L'avis Benzin

Wie viel ist es wert?

Bei weniger als zwanzig Exemplaren in freier Wildbahn ist das schwer zu sagen. Zum Glück haben wir für Sie einige Auktionsergebnisse aufgespürt :

2000 : Verkauft für 157, 850$ (!) über Barrett Jackson
2010 : Verkauft für $282,000 über RM Sotheby's (oder 235.000 $ auf Benzin)
2014 : Verkauft für 275.000 $ über RM Sotheby's (oder 228.000 $ auf Benzin)
2014: Reserve nicht erreicht bei 925.000 $ via Mc Cormicks (verdächtiges Ergebnis unter Berücksichtigung früherer Verkäufe)

Da das Interesse an Modellen aus den 80er Jahren selbst bei Kuriositäten mit Imageproblemen wächst, kann man davon ausgehen, dass der Preis unverändert geblieben ist und Sie mindestens 300.000 Euro kosten wird.

Kaufen wir?

JA. GO GO GO. Der Vector W8 ist eine Zusammenfassung dessen, was uns in den 1980er Jahren und sogar noch ein bisschen später begeistert hat. Er sieht aus wie nichts anderes, ist gut gebaut (d.h. technisch nicht lächerlich) und seine relativ niedrigen Preise machen ihn zu einer äußerst interessanten Alternative für Kenner im Vergleich zu den üblichen Ferrari F40, Bugatti EB110 oder Jaguar XJ220. Das Schwierigste wird sein, ein Exemplar zu finden.

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